Eltern, Kinder

Burnout bei Kindern

Stress betrifft nicht nur Erwachsene, mittlerweile sind auch Kinder und Jugendliche von Dauerstress betroffen. Vielfach hasten Kinder von der Schule zum Tennis-Unterricht, dann zur Nachhilfe, später zum Klavier-Unterricht und die Hausaufgaben warten dann am Abend zuhause. Wenn die meisten Tage eines Kindes so verlaufen, wirkt sich dies mit der Zeit negativ auf die Psyche und den Körper des Kindes aus.

Wie zeigt sich Burnout bei Kindern?

  • sozialer und emotionaler Rückzug
  • Konzentrationsstörungen
  • Körperliche Symptome: Kopf- und/oder Bauchschmerzen, Müdigkeit
  • Abfall der schulischen Leistungen
  • Häufige Infekte
  • Schulverweigerung
  • Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit, Gewichtsabnahme oder -zunahme
  • Schlafschwierigkeiten

Was können Ursachen sein?

  • Hoher Leistungsdruck (von außen: Eltern, Lehrer,…/ von innen: selbst auferlegt)
  • Hohe Erwartungshaltung
  • Perfektionismus (Druck durch soziale Medien, perfekt zu sein)
  • Schulischer Stress
  • Mobbing
  • Belastende familiäre Situation: Konflikte zuhause, Scheidung

Was können Eltern tun?

  • Mehr Gelassenheit und Vertrauen in die Erziehung/Entwicklung ihres Kindes
  • Elterliche Zuversicht ist für Kinder unbedingt wichtig
  • Gespräche mit dem Kind
  • Kinder fürsorglich begleiten und rechtzeitig signalisieren, wenn es zuviel wird
  • Bewusst Ruhephasen festlegen
  • Auf freie Zeit achten
  • Zeit für Nichts-tun einplanen
  • Familiäre Aktivitäten, die Spaß machen
  • Freizeitaktivitäten OHNE Leistungsanforderungen
  • Sich hinterfragen: Was leben Eltern in Bezug auf Leistung vor?

Wie kann eine Therapie aussehen?

  • Entspannungsverfahren lernen: Wie und wo kann ich gut entspannen? Was brauche ich dazu? Wo kann ich dies in meinem Alltag einbauen?
  • Eigene Grenzen kennenlernen: Wo fühlt es sich noch gut an? Was möchte ich? Ab wann geht es mir nicht mehr gut? Wie kann ich mich dann abgrenzen? Was brauche ich, damit es mir wieder gut geht?
  • Eigene Gefühle erkunden: Wo fühle ich mich gut und ausgeglichen? Wo geht es mir nicht gut? Wie kann ich mehr gute Zeit mit guten Gefühlen in meinen Alltag einbauen?
  • Gesunden Tagesplan gemeinsam entwickeln
  • Leistungsansprüche und Erwartungshaltung hinterfragen
  • Schlafhygiene
  • Elterngespräche

Achten Sie gut auf sich und Ihre Familie!

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Alles Liebe, Ihre

Eltern, Kinder, Scheidung, Trennung

Wie sagen wir unseren Kindern, dass wir uns trennen?

Vorbereitung:

  • Bereiten Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Kind (Ihren Kindern) gut vor.
  • Beim Gespräch sollten beide Elternteile anwesend sein.
  • Wählen Sie einen Zeitpunkt, in dem Ihr Kind und Sie selbst in einer guten und entspannten Verfassung sind.
  • Überlegen Sie vorher genau, was mit den Kindern besprochen werden soll und wer was sagt.
  • Nehmen Sie sich nach dem Gespräch genügend Zeit für Ihre Kinder. Es sollten danach keine Termine von Ihnen als Eltern oder für die Kinder anstehen.
  • Bereiten Sie sich darauf vor, dass die Kinder fragen werden, warum Sie sich trennen. Einigen Sie sich als Eltern vorab gemeinsam auf einen Trennungsgrund, den Sie den Kindern sagen. Dieser sollte möglichst ehrlich aber auch kindgerecht  und altersentsprechend vermittelt werden.
  • Sie sollten alle Fragen der Kinder zulassen, müssen aber nicht alle Fragen beantworten. Es ist auch okay, zu sagen: „Das weiß ich (jetzt noch) nicht.“
  • Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Kinder auf verschiedene Arten auf diese Nachricht reagieren können: mit Wut, mit Traurigkeit, scheinbar ohne Reaktion, … Lassen Sie alle Reaktionen Ihrer Kinder zu.

Das Gespräch:

  • Sagen Sie Ihren Kindern, dass die Trennung eine Sache der Eltern ist und nichts mit den Kindern zu tun hat. Stellen Sie klar, dass es nicht die Schuld des Kindes ist. Kinder könnten sonst die Phantasie entwickeln, dass sich die Eltern trennen, weil die Kinder schlimm waren oder nicht gefolgt haben.
  • Besprechen Sie mit Ihren Kindern, dass Sie sich als Paar trennen, aber immer Mama und Papa für die Kinder bleiben und dass Sie die Kinder immer lieb haben werden. Die Kinder könnten sonst die Sorge haben, dass sie nicht mehr mit den Eltern streiten dürfen, weil diese sonst weggehen wollen.
  • Eine Trennung der Eltern ist meist mit vielen Veränderungen im Alltag für die Kinder verbunden. Besprechen Sie mit Ihren Kindern, was gleich bleibt und was sich verändert. Beginnen Sie im Gespräch damit, was für die Kinder gleich bleibt, dies vermittelt Sicherheit. Folgende Punkte sollten mit den Kindern geklärt werden:
    • Wer zieht aus? Wer zieht wo hin?
    • Wo und bei wem wird das Kind wohnen?
    • Wann, wie oft und wie lange hält sich das Kind bei dem Elternteil auf, der nicht mehr beim Kind lebt? Wie kann Kontakt gehalten werden, wenn man sich nicht sieht: Telefonate, Fotos schicken?
    • Bleiben Kindergarten oder Schule gleich?
    • Verändert sich etwas bei den Besuchen von Oma und Opa?
    • Wie schaut es mit dem Kontakt mit Freunden aus?
    • Ändert sich etwas an Freizeitaktivitäten, z.B. Sportvereinen, Musikunterricht?

Tipps für Eltern:

  • Zwingen Sie das Kind nie, sich zu entscheiden, wo es lieber wohnen möchte! Das Kind kommt dadurch in einen inneren Konflikt, den es nicht entscheiden kann. Das Kind hat beide Elternteile gern und für das Kind heißt dies, es müsste vor den Eltern offen bekunden, wen es lieber mag.
  • Machen Sie Ihren Kindern keine unbegründeten Hoffnungen, dass Mama und Papa wieder zusammenkommen, wenn dies für sie selbst ausgeschlossen ist.  
  • Bei kleineren Kindern kann man die neue Wohnsituation auf ein großes Blatt Papier aufzeichnen: wer wohnt wo?
  • Bei jüngeren Kindern können Sie einen Kalender verwenden, in dem die die Mama- und Papa-Tage verschiedenfarbig angemalt werden. Somit können die Kinder nachschauen, wieviele Tage sie noch schlafen müssen, bis sie Mama oder Papa wiedersehen.
  • Es gibt Kinderbücher zum Thema Trennung und Scheidung, die Kindern helfen können, die Situation besser zu verstehen.

Wenn Sie sich einvernehmlich scheiden lassen möchten und Ihre Kinder minderjährig sind, müssen Sie seit 2013 eine Elternberatung in Anspruch nehmen, in der Sie über die Bedürfnisse Ihrer Kinder in dieser Lebenssituation beraten werden. Weitere Informationen finden Sie in meinem Beitrag „Elternberatung vor einvernehmlicher Scheidung (§95 Abs. 1a AußStrG)“.

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Kinder, Tod und Trauer

Wie Kinder mit Tod und Trauer umgehen und wir sie unterstützen können

Nach Verena Kast gibt es vier Trauerphasen, die Menschen und Kinder bei Tod und Abschied durchlaufen:

  1. In der ersten Phase der Ablehnung der Trauer reagieren die Kinder mit Schock und Starre auf den Tod und können diesen nicht realisieren.
  2. In der nächsten Phase sind Kinder mit Gefühlen wie Angst, Wut, Schuld oder Verzweiflung konfrontiert.
  3. In Phase 3, der Auseinandersetzung mit der Trauer, können Kinder das Erlebte in ihr Leben integrieren und es kommt zu Emotionen wie Einsamkeit, Unruhe, aber vielleicht auch Dankbarkeit.
  4. In der letzten Phase lernen die betroffenen Kinder, den Verlust zu akzeptieren, können sich in vielen Teilen ihres Lebens von der Trauer befreien und zu einem positiven Lebensgefühl zurückfinden.

Diese Phasen verlaufen nicht geradlinig, sondern Kinder können im Trauerprozess immer wieder vor- und zurückspringen. Dies ist völlig in Ordnung, denn jeder trauert anders.

Tipps:

  • Seien Sie auf kindgerechte Weise ehrlich mit Ihrem Kind. Besonders kleine Kinder können Formulierungen wie „Die Mama ist auf eine Reise gegangen.“ oder „Der Opa ist einfach nicht mehr aufgewacht.“ allzu wörtlich nehmen und können z.B. Ängste vor dem Schlafen entwickeln.
  • Informieren Sie Ihr Kind sobald als möglich über den Todesfall. Somit können Sie gut für Ihr Kind da sein und Ihr Kind ist davor geschützt, zum Beispiel plötzlich in der Schule darüber zu erfahren.
  • Erklären Sie Ihrem Kind die Situation immer wieder, wenn es danach fragt. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und lassen Sie alle Gefühle des Kindes zu. Es kann sein, dass Ihr Kind auf die herausfordernde Situation mit Wutausbrüchen, Einschlafschwierigkeiten, Appetitverlust, Einnässen, etc. reagiert. Diese Rektionen sind anfangs völlig normal und Sie sollten hier viel Verständnis und Geduld für Ihr Kind aufbringen.
  • Es gibt Kinder, die scheinbar gar nicht auf den Tod eines Familienmitglieds reagieren – dies ist auch völlig in Ordnung, denn wie gesagt: jeder trauert anders. Bieten Sie Ihrem Kind trotzdem immer wieder das Gespräch an und vermitteln Sie, dass Ihr Kind jederzeit zu Ihnen kommen kann.
  • Der Tod eines Familienmitglieds führt öfters dazu, dass es im Familienalltag nur mehr um dieses eine Thema geht. Schaffen Sie Auszeiten und Ablenkungen für Ihr Kind, wenn es dies möchte: ein Besuch bei einem Freund, eine sportliche Aktivität in einem Verein, etc.
  • Informieren Sie die Schule oder den Kindergarten, den ihr Kind besucht, über die Situation.
  • Es gibt zahlreiche Kinderbücher zum Thema Tod. Vielleicht finden Sie eines, das zu Ihrer Situation und Ihrer Familie passt. Kinder verarbeiten solche Erlebnisse öfters in Geschichten oder können dadurch eine Sache besser verstehen.
  • Wenn Ihr Kind beim Begräbnis dabei sein möchte, ist das völlig in Ordnung, denn es kann ein gutes Abschiedsritual sein. Zwingen Sie Ihr Kind aber keinesfalls dazu. Stellen Sie sicher, dass es eine Person gibt, die währenddessen jederzeit für Ihr Kind da ist und die jederzeit mit dem Kind das Begräbnis verlässt, wenn es dies möchte.
  • Wenn Sie selbst mit der Situation überfordert sind, weil Sie beispielsweise selbst sehr durch den Tod betroffen sind, überlegen Sie, ob es eine vertraute Person für Ihr Kind gibt, die Ihr Kind in dieser Zeit unterstützt.
  • Wenn Sie denken, dass Sie und/ oder Kind professionelle Unterstützung bei der Bewältigung des Todesfalls benötigen, scheuen Sie sich nicht davor, diese aufzusuchen.

Achten Sie gut auf sich und Ihre Familie!

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